Die Besichtigung vom Hof Thießen
Unser Vorsitzender Lothar, hatte einen Termin für eine Besichtigung des Milchhofes Thießen, in Borstel-Hohenraden organisiert. Hatten wir letztes Jahr noch, anlässlich unserer Modellausstellung, deren große asphaltierte Fläche für die Silage, als Parkplatz nutzen dürfen, war es diesmal genau anders herum.
Wir trafen uns auf dem Parkplatz an der Sporthalle und nutzen bei der Hitze den großzügigen Baumschatten, während die Teilnehmerzahl wuchs und wuchs. Dann gings hinüber und wir wurden von Anne Thießen begrüßt.
Nach kurzer Geschichte zum Hof ging es dann auch schon los. Als erstes standen die Kälber Iglus auf dem Plan. Hier hat jedes neugeborene Kalb seinen eigenen, kleinen Stall mit etwas Auslauf und echtem Stroh unter den Klauen. Das war natürlich etwas für die Kinder, denn die Kälber ließen sich anfassen und streicheln, was auf einen intensiven Kontakt mit Menschen schließen lässt.
Gleich anschließend im Laufstall für die etwas größeren Kälber, durften die Kinder dann auch schon Heu verfüttern. Hier standen jetzt, bereits nach Geschlecht sortierte Kälber. Die Kuhkälber gehen später zu einem Vertragslandwirt, bis sie ganz ausgewachsen und trächtig zurückkommen in die Milchviehherde.
Der Höhepunkt waren dann die beiden riesigen Freilaufställe für insgesamt über 350 Milchkühe. Versehen mit Liegeboxen mit Strohschüttung, welche besonders von den wiederkäuenden Tieren gerne genutzt werden. Aber auch die, wegen der großen Hitze, in Betrieb befindliche Beregnungsanlage wurde von den Tieren auffallend gut besucht. Hier standen sie dann, Silage mampfend und dabei am Körper dampfend, dicht an dicht im künstlichen Sprühregen. Genauso gut frequentiert, die an etlichen Stellen befindlichen, langsam rotierenden Bürsten, wie man sie ähnlich aus der Autowaschanlage kennt. Es scheint für die Kühe eine echte Wohltat zu sein, sich so ausgiebig schubbern lassen zu können.
Im Hintergrund dann gut zu sehen die Melkroboter. Hier hinein gehen die Kühe wann ihnen danach ist. Von kleinen Leckerlies zur Ruhe gebracht, stehen sie dann da und lassen sich die Milch vollautomatisch abmelken. Allerdings nicht allzu oft am Tag! Der Computer der die gesamte Anlage steuert, lässt Kühe, die nur mal eben schnell naschen wollen, nicht beliebig oft hinein. Dafür kann er aber, über die Halsbänder der Tiere und eine Reihe von Sensoren unter dem Dach, stets darüber Auskunft geben, wo sich welche Kuh gerade befindet. Außerdem weiß der Rechner wieviel Milch sie gegeben hat und kann weitere wichtige Daten bei Bedarf ausgeben.
Der Mist, der in ziemlich großen Mengen anfällt, wird vollautomatisch in einen Biogaserzeuger gegeben. Dessen Generator leistet 75 kW, die ins Netzt eingespeist werden. Der ausgefaulte Rest, der interessanterweise kaum noch stinkt, wird dann später auf die Felder und Wiesen ausgebracht.
Zurück ging es dann vorbei an einer Gruppe zurzeit trockenstehender Kühe, die solange das frische Gras auf einer Koppel genießen dürfen. Im wohltuenden Schatten am Haus, bot uns Anne Thiessen zum Schluss kleine Proben der Hoferzeugnisse an.
Hier konnten wir dann auch gleich die Automaten ausprobieren, die die diversen Erzeugnisse nahezu rund um die Uhr gekühlt bereithalten. Für mich ist jetzt schon klar, dass ich zukünftig bei jedem Besuch des Flugplatzes stets eine leere Milchflasche im Auto habe, und einen Liter frische Milch mit nach Hause bringe.
Alle die mehr wissen wollen, was man auf dem Hof erleben kann und was beispielsweise die Automaten fast rund um die Uhr ausgeben, können sich gerne auf der Website des Hofes Thießen schlau machen.
http://www.hof-thiessen.de