Lothar baut wieder (von Lothar) - Update vom 8.6.2023
Ein paar Worte zum Icon: 1994–1996 baute der Flugzeugbauer Josef Kurz eine antriebslose flugfähige Replik der Me163 in Originalgröße, die mit dem Luftfahrzeugkennzeichen D-1634 auf zahlreichen Flugtagen zu sehen war. Das Flugzeug gehört inzwischen der Messerschmitt Stiftung und ist im Flugmuseum Messerschmitt auf dem Fliegerhorst Manching ausgestellt
----- Update vom 8.6.2023
Nur mal zwischendurch ein neues Foto, das Lothars meisterliche Schmirgelkunst dokumentiert.
----- Update vom 4.5.2023, jetzt mit allen Fotos
Die Messerschmidt bekommt ein Gesicht!
Messerschmidt 163 „Komet“, die einzige noch flugfähige Replika des Originalflugzeugs. Das Flugzeug entstand in einer Segelflugzeugversion und ist im Besitz der Messerschmidt – Stiftung.
Mein Modellnachbau im Maßstab 1:3 geht langsam dem Ende entgegen. Nach hunderten von Stunden in der Werkstatt bekommt die Messerschmidt langsam ein Gesicht. Eigentlich ist es nicht das Gesicht eines Modells, sondern das Herzstück eines Flugzeuges. Hier laufen alle elektrischen und elektronischen Verbindungen zusammen, das Flugzeug wird gesteuert und ist ein hochtechnischer Arbeitsplatz des Piloten. Das Cockpit der Me 163.
Ja, auch schon in der Zeit, als Alexander Lippisch diesen „Nurflügel“ konstruierte, galt diese Entwicklung als Meilenstein in der Luftfahrt. Einzigartig war die Flügelgeometrie und erstmals donnerte ein mit einem Walter Triebwerk angetriebenes Flugzeug über den Boden und stieg in den Himmel auf. Es konnte beinahe endlos senkrecht steigen. Viele mutige Männer verloren dabei das Leben, leider wurden diese genialen Entwicklungen für Kriegszwecke eingesetzt.
Für mich als Modellbauer ist noch einmal wichtig zu betonen, dass ich nicht die Kriegswaffe verherrlichen möchte, sondern meine Bewunderung für Flugzeugbauer wie Alexander Lippisch, Ursinus, Espenlaub und Messerschmidt zum Ausdruck bringen will.
Wir Modellbauer in der FTG Borstel-Hohenraden e.V. erinnern gerne an die Geschichte der Luftfahrt und halten sie am Leben.
Diesem Modell das Gesicht zu geben, ist für jeden Modellbauer eine Herausforderung. Zunächst musste ein Positiv-Kern für die Kabinenhaube erstellt werden. Genau so sollte dann die Plexiglashaube aussehen. Die Kabinenhaube zu bauen, hat mein Bruder übernommen. Er hat eigens dafür einen Backofen umgebaut, in diesem wird das Plexiglas auf eine gewisse Temperatur gebracht. Die Temperatur muss genau stimmen und dann hast Du nur einen Versuch. Diese warme, und ziemlich instabile Plexiglasplatte wird dann über meine Form gestülpt. Diese befindet sich auf einem Lochblechkasten und ein alter Staubsauger erzeugt ein Vakuum. Das führt dazu, das sich nun das erhitzte Material blitzschnell um die Form legt! ….fertig! Hört sich einfach an, ist es aber nicht.
Nachdem ich meinen Kern und eine tolle Kabinenhaube zurück bekam, musste zunächst der Haubenrahmen genau an das Modell angepasst werde. Über meinem Positiv-Kern formte ich den seitlichen Rahmen ab und habe beides miteinander verbunden. An diesen Rahmen wird später das Plexiglas verschraubt. Beide Teile sind mit Kohlegewebe so miteinander verbunden, dass ein „T“ entsteht. Das wird stabil und verzugsfrei. Aus dem Rest der Abformung habe ich den Innenrahmen gebaut. Zwischen Innen- und Aussenrahmen befindet sich das Plexiglas und er verdeckt die Naht und die Schrauben.
Manfred hätte den Innenrahmen aus Alu gedengelt. Bei mir bewegt sich das Alu beim "Dengeln“ immer in die falsche Richtung!! ☹ Deshalb Carbon, das hört auf mich!
Auch das hört sich einfach an, hat aber so etwa 2 Wochen intensive Arbeit gekostet. Die beigefügten Fotos können Euch vielleicht einen Eindruck vermitteln. Jetzt beginnt die Zeit der Schleifarbeit, die ist wie gewohnt sehr staubig. Die nächsten Fotos gibt es dann vom Erstflug!
Gruß,
euer Lothar
----- Update vom 16.1.2023
……, wenn die Späne fliegen!
Inzwischen ist ein Jahr vergangen und das Jahr 2022 hatte einige Ereignisse zu bieten und zu verarbeiten. So wurde an dem Modell der ME 163 leider nur immer wieder mit kurzen Unterbrechungen gearbeitet.
Der Bau des Rumpfes ist beinahe abgeschlossen und die „Holztonne“ wartet auf den Einbau der Holmbrücken. Diese sind inzwischen fertiggestellt, müssen aber mit den Flügeln angepasst werden. Hier ist Genauigkeit gefragt. Die Flügel lassen sich sonst schwer vom Rumpf trennen, dennoch ist auch geringes Spiel gefragt. Unter Umständen klemmen die Flügel nach einem Flugtag, wenn dann die Flügelholme feucht werden.
Die Seitenruderanlenkung, Abwurffahrwerk, Schleppkupplung sind fertiggestellt. Die tragenden Rumpfseiten sind innen mit Carbon verstärkt. Eine besondere Herausforderung stellte der Bau der Rumpfnase dar. Sie wurde zunächst im Positiv - Verfahren gebaut. Nach entfernen des Stützstoffes hielt ich eine saubere Rumpfnase in der Hand. Aus dieser Form entstand eine Haube mit Wartungsklappe und mit einer Anformung für die Aufnahme des Schleppseils.
Die Kabinenhaube ist fertig und befindet sich bei meinem Bruder. Er wird in Kürze die Kabinenhaube ziehen. Aus dem Positivkern entsteht danach eine Form. In die Form laminiere ich den Rahmen für die Haube.
Am 1.1.2023 habe ich dann den Bau der Flügel begonnen. Fabian hat mir Rippen gefräst, so war der Zusammenbau zunächst ein Kinderspiel. Flügel bauen ist eine tolle „Tischlerarbeit“ und ich muss aufpassen „….mein Gewicht zu halten“. Kleine Verstärkungen und Kringel hier und da, machen das Flugzeug schwer.
Ich habe einige Bilder beigefügt! Schaut selber und bauuuut!!!
Den nächsten Bericht schicke ich, wenn die Me ein Gesicht bekommt.
Holm- und Rippenbruch!
Lothar
----- Update vom 24.2.2022
Der Rumpfbau ist bis auf wenige Öffnungen, die zur Montage der Flügelholme dienen, abgeschlossen. Jetzt entstehen Holme, auf die dann die Rippen gefädelt werden. Die Flügelrippen werden zunächst provisorisch auf einer Helling gebaut, um alle Gurte an die richtige Position zu bringen. Die Me 163 bekommt Landeklappen, ein weiteres Experiment. Die Anspannung wächst. Um den täglichen „Rentnerstress“ abzubauen, forme ich schon einige Tage die Rumpfspitze. Die wird natürlich aus Kohle laminiert. Nicht ganz scale! Ein kleiner Cockpitausbau ist bereits fertiggestellt.
----- Update vom 8.2.2022
Der Rumpf meiner Messerschmitt 163 Komet ist, bis auf einige Öffnungen für die Montage der Holmbrücken, fertiggestellt. Der nächste Bauabschnitt ist das Anfertigen der Formen für die Rumpfnase und die Kabinenhaube. Danach werden die Holmbrücken für den Rumpf und die Holme für die Tragflächen gebaut. Jetzt habe ich endlich Platz für die Empfangsanlage. Ein Hinweis für den Webmaster: Mein 50 Jahre alte Empfänger wird nicht eingebaut.
Anmerkung des Webmasters: das ist sehr schade, denn es erforderte damals mutige Männer die ME 163 zu fliegen! In deren Fussstapfen würde heute ein mutiger Pilot treten, der mit dem alten Graupner Varioprop Superhet in die Luft geht.
Damals hatte ich (Lothar) immer Probleme meinen Graupner-Empfänger in das Modell einzubauen. Zu Anfang musste für jedes Servo ein „Schaltbaustein“ angesteckt werden. Heute muss ich aufpassen, das der Empfänger mir nicht in das Rumpfgerüst fällt und dort verschwindet. ….. wie die Zeit vergeht! Übrigens, der Empfänger funktioniert noch! „Graupner“ halt :-)
----- Update vom 29.1.2022
Sturmtief NADIA treibt uns Modelbauer in die Werkstatt.
Auf dem nächsten Foto ist eine der vielen Rumpfleisten zu sehen. Diese mussten, um sie in Form zu bringen, gewässert und gebogen werden. Nur so liessen sie sich spannungsfrei verkleben.
Dieses Bild dokumentiert die Aktualität der Aufnahmen.
Anmerkung von Jo zur nächsten Aufnahme: mit dem roten MPX-Servo willst Du aber nicht wirklich fliegen, oder?
----- Update vom 14.1.2022
Etwas Phantasie ist notwendig, aber mit ihrer Hilfe erkennt man, dass hier die Rumpfhälfte einer ME 163 entsteht. Um Diskussionen vorzubeugen: laut Satzung dürfen auf unserem Platz aus Lärmschutzgründen keine Jets geflogen werden. Sicher finden wir für die ME 163 aber eine alternative Lösung, um eine typgerechte V-Null zu erzielen. Wie wäre z.B. ein Abwurf des Modells aus 1000 Meter Höhe?
----- Update vom 5.1.2022
…..die Nacht war lang und die Laubsägearbeiten fügen sich zu einen Rumpf zusammen, der auf den ersten Blick nicht an eine „Messerschmidt“ erinnert! Trotzdem war er zur damaligen Zeit so aerodynamisch geformt, dass Spitzengeschwindigkeiten von über 1000 km/h erreicht wurden.
Zuvor sah es noch so aus:
----- Hier geht es los (noch von Jo geschrieben)
Den frühen Verlust seiner ME109 scheint Lothar verarbeitet zu haben. Er baut wieder! Tonnenweise verarbeitet er nun in Borstel-Hohenraden Pappelsperrholz zu Spanten und Rippen auf seiner Fräse 1.0 (zweites Foto). Am Ende seines Schaffens wird sich ein streng geheimes Rüstungsprojekt in den Himmel von BoHo erheben.