Ich baue eine Akku Box (von Frank)
Mal kein Flieger
Im letzten Herbst suchte ich für die nächste Saison einen Behälter für den Transport und die Lagerung meiner Akkus. Bisher lagerte ich sie in einem Dokumenten-Tresor aus Stahl, mit offenem Deckel, aber abgedeckt mit mehreren Beuteln mit extrudierten Glaskugeln (extover®), insgesamt so etwa 15cm dick. Für LiPo und Co werden von einigen Firmen Metallkoffer in verschiedenen Baugrößen angeboten. Sie scheinen alle vom selben Hersteller zu stammen, denn sie unterscheiden sich offensichtlich nur durch den Aufdruck. Der kleinere Koffer erschien mir zu mickerig, den großen wollte ich bestellen, er war aber gerade nirgendwo lieferbar. Die Nachfrage schien also groß zu sein.
So fragte ich einen Bekannten, ein promovierter Chemiker, der sich des Themas „platzende LiPos“ schon beruflich in einem kleinen Forschungsprojekt angenommen hatte, nach den Anforderungen an eine Akku-Kiste. Frei zitiert sagte er, dass diese kleinen Energiewunder nicht wirklich in den Griff zu kriegen seien: Bei einem LiPo-Akkubrand wird es immer mehrere hundert Grad heiß werden, und es werden immer extrem qualmende und stinkende Gase entstehen. Er empfahl eine Alu-Kiste mit Öffnungen im Deckel, vor denen ein mindestens 25 bis 40 mm dicker Aktivkohlefilter positioniert ist. So kann der steigende Druck aus der geschlossenen Kiste entweichen und die Gase werden etwas gefiltert. Um die chemische Reaktion zusätzlich ein wenig einzudämmen, sollten die Akkus auf einer „ordentlich dicken“ Schicht aus extover® lagern, und von eben diesem Material auch so dick wie möglich bedeckt sein. Außerdem empfahl er, außen an der Kiste ein Stahlseil anzubringen, um sie in einem Transport-Notfall schnell aus dem Auto ziehen zu können. Oha. Das klingt doch danach, dass der beste Lagerort wohl ein Erdloch oder ein Bunker wäre.
Mit diesen Informationen und noch ein bisschen Querlesen habe ich dann eine Alu-Kiste direkt bei Alutec in München geordert, sowie drei Lagen à 10mm Aktivkohlefilter. Ein gestanztes Gitter aus 2mm Alu hatte ich noch liegen, und auch jede Menge extover®. Kunststoffbeutel mit den Glaskügelchen kann ich mir glücklicherweise selbst herstellen. Vier Abende habe ich in der Werkstatt gesägt, geformt, genietet und geschraubt, bevor ich meine Akkus in die neue Kiste umlagern konnte. Inwiefern dieses Gebinde nun bei einem „hochgehenden“ Akku im Keller oder Auto hilft, möchte ich nie erleben müssen. Wird schon gutgehen.
Da ich letztere Aussage hasse, freue ich mich über noch bessere Tipps von euch zum Umgang mit Akkus. Und so sieht meine AkkuBox jetzt aus: